Commerzbank-Veranstaltung mit Chefvolkswirt Dr. Jörg Krämer: „Weltwirtschaft und Finanzmärkte im Zeichen von Corona und Protektionismus“

Wien. Zu ihrem traditionellen Konjunktur-, Währungs- und Rohstoffausblick lud die Commerzbank Österreich dieses Jahr ins Wiener Palais Coburg ein. Mag. Martin Butollo, Country CEO der Bank in Österreich, begrüßte rund 70 hochrangige Vertreter namhafter österreichischer Unternehmen. Zu den Aktivitäten der Commerzbank im Rahmen der Begleitung von österreichischen Unternehmen bei deren internationalen Aktivitäten hob er hervor: „Die Unternehmen haben im internationalen Geschäft klare Anforderungen an ihre Bankpartner, insbesondere an die Unterstützung bei der Umsetzung von regulatorischen Vorschriften, die Beurteilung von Risiken in einzelnen Auslandsmärkten und die individuelle strategische Beratung im Auslandsgeschäft.“

Von links: Dr. Jörg Krämer (Chefvolkswirt der Commerzbank), Mag. Martin Butollo (Country CEO der Commerzbank Österreich)

Aufgrund der aktuellen Ereignisse stand das Thema „Weltwirtschaft und Finanzmärkte im Zeichen von Corona und Protektionismus“ im Fokus der Abendveranstaltung. Dazu präsentierte Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank aus Frankfurt, als Keynote-Speaker einen Vortrag mit anschließender Diskussion.

Gemäß Dr. Krämer dürfte das Coronavirus die Industrierezession in Deutschland um weitere Monate verlängern. Unternehmen, insbesondere aus den Bereichen Automobilbau, Chemie und Pharma, dürften zunehmend unter ausbleibenden chinesischen Zulieferungen leiden. Der „Lieferketten-Effekt“ wird daher das Wirtschaftswachstum in den beiden ersten Quartalen 2020 reduzieren.

Dennoch sieht Dr. Krämer damit nicht gleich ein Ende des wirtschaftlichen Aufschwungs in Deutschland: „Zwei Quartale, in denen die Wirtschaft mal etwas schrumpft wegen Corona, bedeuten jetzt nicht, dass wir eine wirkliche Rezession haben.“ Man könne davon ausgehen, dass die Unternehmen ihre Produktion mittelfristig wieder hochfahren werden.

Die Experten der Commerzbank gehen davon aus, dass die Zentralbanken wohl zunehmend aktiv werden, um die Wirtschaft zu unterstützen. Die amerikanische Notenbank Federal Reserve hat vor wenigen Tagen eine überraschende Zinssenkung durchgeführt, um die Folgen des Coronavirus einzudämmen. Eine weitere Lockerung der Geldpolitik seitens der EZB ist, gemäß Dr. Krämer, auch wieder möglich.

Die Commerzbank wird das Thema Coronavirus und die künftigen Auswirkungen auf die Konjunktur, die Finanzmärkte und die Unternehmen weiter intensiv beobachten und ihre Kunden dementsprechend beraten.